Umgebung
Das Tal ist geprägt von parkartigen Bergkiefer- und Arvenlandschaften mit einer Baumgrenze bei etwa 2300 m. Der Wald wird heute forstwirtschaftlich praktisch nicht mehr genutzt. Bei La Stretta befindet sich ein Hochmoor. Im Tal kommen Gämsen und Rothirsche vor, manchmal auch Rehe. Faunistisch wichtig sind ausserdem Schneehühner, Birkhühner und Schneehasen. Das Val Mora ist ein Jagdgebiet. Das Val Mora wurde 1979 unter Schutz gestellt (Landschaftsschutzzone). Touristische Bauten sind damit nicht zugelassen. Die Alphütte von La Stretta wird jedoch seit 1980 als Übernachtungsstätte genutzt.
Könnten die Steine reden, so wüssten sie vielleicht noch Erstaunlicheres zu berichten. Unlängst hat ein Jäger aus Müstair in den Geröllhalden von Val Mora ein Kupfermesser gefunden. Nach zuständigem Urteil handelt es sich um einen Fund aus prähistorischen Zeiten. Val Vau und insbesondere das dahinterliegende Val Mora sind also sagenhafte, bereits in Urzeiten begangene Gegenden. Der Zugang von St. Maria aus ist etwas beschwerlich. Bis zur Wasserscheide sind es zwei gute Wegstunden. Indessen gibt es einen bequemeren Zutritt. Von der Passhöhe Süsom Givé aus führt ein Fussweg nach Jufplaun und am Döss dal Termel vorbei hinunter ins Val Mora und durch das Val Vau nach St. Maria.
Auf der rechten Seite des Val Vau, verborgen im Gebirge auf 2400 Meter Höhe, liegt ein wahres Wunder der Bergwelt – ein kleiner, tiefblauer See: il lai da Rims. Wer ihn einmal gesehen hat, fühlt sich zu ihm hingezogen und wer ihn noch nicht kennt, lasse sich die Freude nicht nehmen, in aufzusuchen. Der Weg zum Rimsersee ist zwar holprig und steil. Man mache sich früh beim Morgengrauen auf den Weg und nehme Schritt um Schritt, Stufe um Stufe und freue sich auf die kommene Überraschung. Ganz unerwartet taucht schliesslich der kleine Rimsersee auf. Seine tief-dunkelblaue Farbe, sein kristallklares Wasser grüssen freundlich entgegen und laden ein, an seinen Ufern auszuruhen.